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Michele Keller
26 Mai 2021

Aus Notlage wird Nährboden

Reich Gottes beginnt für mich damit, dass Menschen ankommen und so sein dürfen, wie sie sind.

Dass sie sich angenommen fühlen, egal, wie es ihnen gerade geht und wo sie im Leben stehen. Reich Gottes ist da, wo Gaben gelebt werden, einander gedient und der Nächste geliebt wird.

Ein Ort, wo dies zum Ausdruck kommt, ist unser «Donstigskafi». Alles fing damit an, dass es in unserem Dorf kein Café gab. Davon war ich enttäuscht, bis mir klar wurde, welches Potenzial darin lag: Wir können als Gemeinde diese Lücke füllen. Wir können auch grandiose Cappuccinos und Desserts anbieten, und darüber hinaus gibt es noch ganz viele Bedürfnisse, die nur Gott mit seinem Geist und seinen Menschen stillen kann. 

Gedacht, getan! Im November 2020 konnten wir zum ersten Mal die Türen unseres Donstigskafi öffnen. Was eigentlich nur als eine Art interner Probelauf gedacht war, zog schon ohne grosse Werbung Menschen aus dem Dorf an. Es betraten Leute unsere Kirche, die vorher noch nie hier waren. Mütter, Väter, Alleinstehende, Paare, Kinder – Jung und Alt trat durch die Türen ein, sie nahmen an den Tischen und in den Kinderräumen Platz, spielten, sprachen miteinander und knüpften (neue) Beziehungen.

Ich bin überwältigt davon, Gottes Geist jedes Mal zu spüren. Die Atmosphäre war für die Gäste beeindruckend, und Menschen konnten gestärkt, ermutigt und inspiriert in den Alltag hinausgehen. Im Moment ist das Café leider zu, aber wir arbeiten an persönlichen und digitalen Alternativen. Das Feuer, das von Gott gelegt wurde, brennt weiter in uns. Ich habe durch dieses Erlebnis gelernt, dass mit Gott Notlagen zu Nährböden werden können.