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Als Kirche erlebt_Reinach
03 Mai 2022

Gemeindegebet – ein alter Zopf?

Beten gehört zum Kernauftrag von Christen. Als Gemeinde nehmen wir diesen Auftrag ernst und treffen uns seit Jahren einmal pro Monat an einem Abend zum gemeinsamen Gebet.

Trotz verschiedenen Gestaltungsformen bleibt die Anzahl der Teilnehmenden eher bescheiden – bis im März 2020 Corona auch zu uns in die Schweiz kommt. Wir hören die dringlichen Worte vom Bundesrat: «Bleiben Sie zu Hause!» und treffen uns von nun an nicht mehr in den Gemeinderäumlichkeiten. Gott sei Dank ist unser Gemeindeleiter Christoph technisch versiert, so dass er in kurzer Zeit die Umstellung auf Zoom-Gottesdienste realisieren kann und dies nicht nur für die technisch Begabten, sondern auch für die hoffnungslos Überforderten. Wir treffen uns also ab sofort von zuhause aus. Das ist gewöhnungsbedürftig, doch der Wunsch, sich wenigstens virtuell begegnen zu können, ist bei vielen stärker als das Unbehagen vor Neuem.

Und unsere Gebetstreffen? Versanden sie unter diesen neuen Umständen? Beten könnte man ja schliesslich auch allein. Doch etwas anderes geschieht: Die aussergewöhnliche Situation verstärkt unser Bedürfnis, miteinander vor Gott zu kommen. Waren die Teilnehmenden an den Gebetstreffen bisher meist an einer Hand abzählbar, verdoppelt, ja, verdreifacht sich die Zahl sogar oft. Was für ein Segen! Bis heute beten wir via Zoom alle vierzehn Tage gemeinsam, und die Freude daran wächst weiter. Das gemeinsame Gebet gibt uns Kraft und ist eine Ermutigung. Zusammen beten bringt uns einander näher, obwohl wir uns nur virtuell mit mehr oder weniger guten Bildern begegnen. Doch jedes Treffen wird uns zum Segen und gibt uns die innere Gewissheit, dass wir auch im fortgeschrittenen Alter wertvoll sind und gebraucht werden.

Gemeindegebet – ein alter Zopf? Im Gegenteil: Höchst aktuell und notwendig!