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luzern
02 Mrz 2023

Ich war mit meinen Nerven am Ende

Mit der ukrainischen Flüchtlingswelle im Frühjahr 2022 sind auch Olga und Nikolaj in die Schweiz geflüchtet. Seitdem setzen sie sich aktiv für die Ukraine ein und sind ein wichtiges Bindeglied zwischen den Mitgliedern der Markuskirche und den Flüchtlingen in Luzern.

Mein Mann Nikolaj und ich sind Rentner und seit neunundvierzig Jahren verheiratet. Wir haben einen Sohn und eine Tochter sowie fünf Enkelkinder. Unser Leben in der Ukraine war mit Lernen, Arbeit und unserem Familienleben sehr ausgelastet. Nikolaj war in einer Wasserversorgungsfirma tätig und ich in einem Ministerium für Bau- und Zementproduktion. Doch im Jahr 2000 erlitt Nikolaj ein Schädel-Hirn-Trauma, das einen Schlaganfall auslöste, erkrankte später und wurde invalid. Alles veränderte sich, und wir fühlten uns wie in einem Alptraum. Doch die Abwärtsspirale war noch nicht vorbei. 2003 kam einer unserer Enkel mit einem schweren Herzfehler auf die Welt. Ich war mit meinen Nerven am Ende und wusste nicht mehr weiter.

Eines nachts erschien mir in einem Traum ein Engel und sagte mir, dass wir in eine bestimmte Gemeinde gehen sollten. «Dort werden du und dein Haus gerettet», teilte mir der Engel mit. So kamen wir 2003 in dieser Gemeinde zum Glauben und nahmen Jesus als unseren Retter an. Von nun an waren wir Gottes Kinder, und Gott zeigte uns, dass er seine Hand über seinen Kindern hält. In all den Jahren hat Gott uns viel Gutes getan. Sogar Wunder sind geschehen. Nikolaj ging es bald besser. Niemand hätte gedacht, dass er nach so einer schweren Erkrankung wieder würde gehen können, doch heute ist er gesund. Auch unser Enkel wurde erfolgreich operiert, und es geht ihm seither sehr gut.

Als der Krieg unser Land traf, hat Gott auf besondere Weise für uns gesorgt. Als wir in die Schweiz flüchteten, durften wir am Bahnhof auf die richtige Person treffen, die uns tatkräftig unterstützte. Beim ersten Besuch eines Gottesdienstes in der Markuskirche lernten wir Michael kennen, der Russisch kann. Alle beteten für uns sowie die Ukraine und gaben uns Halt und Mitgefühl. Wir bekamen Bibeln und Kalender, die wir in unserer Siedlung weiterverteilten. Andere ukrainische Christen sind unterdessen ebenfalls zur Markuskirche gestossen. Herzlichen Dank an Gott und an euch, liebe Geschwister, für den warmen Empfang, die Liebe und jegliche Art von Hilfe: So zeigt Gott seine Herrlichkeit an unserer Familie!