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09 Jun 2022

Namibia – Gottes Wirken durch einen «Geisshirt»

Alles begann vor Jahrzehnten mit einem jungen Mann namens Ueli, seiner Ausreise nach Südafrika und der sendenden Kirche, der BewegungPlus Aarburg.

Die Einladung zur Hochzeit nach Namibia markierte für Kurt, den Pastor, den Beginn der Sicht, Ndatu und Ueli im Gemeindebau zu unterstützen. «Sie sind ein Teil von uns», sagt Kurt. Esti, seine Frau, engagiert sich nicht weniger. Sie ist bei den Reisen meistens dabei und für Ndatu und weitere Frauen zur Freundin geworden. Der Schwerpunkt der Reise im April waren die Gespräche mit dem nationalen Leiter der Foursquare Church von Namibia.

Warum soll die Kirche von Ndatu und Ueli in einen Kirchenverband eingebunden werden?
Ndatu und Ueli mit ihren drei Kindern wohnen, wie man auf Englisch sagt: «in the middle of nowhere». In der Trockenzeit sind sie einigermassen erreichbar. Während der Regenzeit wird Reisen zum Glaubensabenteuer, weil reissende Flüsse jederzeit Brücken überfluten können. Der nächste grössere Ort ist 100 km entfernt und dort erledigen sie auch ihre Einkäufe. Schon zu Zeiten der ersten Apostel waren die Gemeinden untereinander verbunden und haben sich gegenseitig unterstützt und ermutigt. Ndatu und Ueli sind bereits seit Jahren in loser Verbindung mit der Foursquare Church. Ueli hatte vor Jahren mit Pastor Festus, dem nationalen Leiter der Kirche, evangelistische Einsätze gemacht. Und Pastor Festus ist bestens vertraut mit der Gegend, die ihm am Herzen liegt, denn er ist in Opuwo aufgewachsen, aus demselben Ort stammt auch Ndatu. Vorteile der Anbindung an die Foursquare Church: Es kommen auch mal andere Pastoren für Gottesdienste oder Seminare vorbei oder Ndatu und Ueli können Seminare in der Foursquare Church besuchen. Weiter können die Jugendlichen an Lagern teilnehmen und sich vernetzen. Die Begegnung mit Pastor Festus war sehr herzlich und unkompliziert. Die Beziehung zu Ndatu und Ueli und zur Gemeinde und nicht formelle Aspekte stehen im Vordergrund. Festus ist ein «modern denkender Pastor», nebst dem Gottesdienst vor Ort nehmen etwa 300 Personen per Livestream teil.

Bilder von links oben nach rechts unten: Alltagszene beim Wasserholen, Der Wassertank, Die Steinkreiskirche (Eingang beachten), Himbas sind stolz auf ihr Vieh, Kirche mit Schattennetzen, Pastor Festus – Kurt und Esti – Ndatu mit Lisa und Ueli, Wo Wäsche noch von Hand gewaschen wird, Kurt mit Esti und Ndatu und Ueli mit Familie

Diesmal hat eure Reise dein Vertrauen in Gott besonders gefordert. Du berichtest davon in eurer Kirche (zu hören als Livestream, bewegungplus-aarburg.ch, 03.04.22, «Geistliche Lektionen aus Namibia»). Was war weiter prägend?
Besonders prägend war der Besuch in der neu gegründeten Kirche von Tschapata, der als Missionar unter den Himba arbeitet. Er ist ein einfacher, wenig gebildeter Mann, doch Gottes Hand liegt auf ihm. Er folgte dem Ruf Gottes in ein sehr entlegenes Dorf, wo vor einigen Jahren eine kleine Erweckung begonnen hatte. Tschapata begann mit Gottesdiensten. Der Ort des Treffens wurde am Anfang durch einen Steinkreis mit einer offenen Stelle markiert. Als ich vor zwei Jahren achtlos über die Steine trat, wies man mich an, ich solle doch die Türe (Öffnung des Steinkreises) benutzen. Mittlerweile geben Schattennetze den Gottesdienstbesuchern Schutz vor der sengenden Sonne. Ndatu und Ueli unterstützen Tschapata auf liebevolle Weise, die beiden sind ein Team. Ndatu als Pastorin sorgt für geistliche Impulse und Ueli setzt seine ausgeprägte praktische Begabung ein.

Was hat dich an Tschapata besonders angesprochen?
Er liebt Menschen und die Menschen lieben ihn. Mittlerweile kommen bereits um die 30 Leute zum Gottesdienst, die Hälfte davon sind Kinder. Die Gemeinde von Ndatu und Ueli zeigt eindrücklich, wie Kinder als zukünftige Leiter heranwachsen und geprägt werden. Es ist die erste Generation, die Jesus bereits in ihrer Kindheit kennengelernt hat. Wir haben die Familien der Gemeinde mit je Öl, Zucker, Salz und einem Sack Mais beschenkt.

Was ist der Segen des Bohrloches im Dorf?
Bislang marschierten die Dorfbewohner sechs Kilometer bis zur nächsten Wasserstelle für Trink- und Kochwasser, auch die Tiere mussten dorthin geführt werden. In der Dürrezeit ziehen die Männer mit ihren Herden als Halbnomaden umher und sind daher weg von ihren Familien. So haben die Männer in verschiedenen Dörfern der Umgebung Freundinnen und damit ungewollte Schwangerschaften. Ein bösartiger Kreislauf für Familien. Durch das Bohrloch wird nun auch das Tränken des Viehs vor Ort möglich und die Familien können zusammenbleiben. Esti und ich waren überrascht über die Stimmung im Dorf. Fröhlichkeit und so viel Dankbarkeit kamen uns anstelle der üblichen Bedrücktheit entgegen. Auch junge Männer haben sich für das Bohrloch bedankt. Die Dorfgemeinschaft ist Eigentümerin des Bohrloches. Das Bewusstsein ist da, dass dies Christen ermöglicht haben.

Danke für das Bohrloch