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Pastorenreise
13 Mai 2022

Neue Sprachen und Fonduefrüchte

Haben Sie schon mal von Blonay gehört? Nun ja, wir auch nicht.

Jedenfalls nicht, bis wir – die Pastorenkandidaten (Pastorinnen und Pastoren in Ausbildung der BewegungPlus) – unsere Studienreise in die Romandie antraten.

Blonay ist, für’s Protokoll, eine kleine Gemeinde am Fuss der Waadtländer Alpen, inmitten wildromantischer Natur und mit wunderbarer Aussicht auf den Genfersee. In einem abgelegenen Chalet in eben diesem Blonay durften wir für einige Tage Quartier beziehen, um von dort aus verschiedene Gemeindegründungsprojekte unserer welschen Schwesterbewegung – dem MouvementPlus – zu besuchen, und uns von ihnen inspirieren zu lassen.

Stärkung an Leib und Seele

Zunächst waren es allerdings wir, die Besucher bei uns im Chalet empfingen. Blaise und Edith Thomi von der Citylife Church in Vevey besuchten uns mit ihrem prophetischen Team. Das prophetische Element spielt in ihren Gottesdiensten eine grosse Rolle. Jeden Sonntag hören sie darauf, was Gott der Gemeinde sagen möchte und geben diese Botschaften weiter. So durften an diesem Abend auch wir uns von ihnen prophetisch dienen lassen – mit Worten, die uns ins Herz trafen und für unseren Dienst ermutigten. Blaise Thomi empfing ausserdem eine Nachricht in neuen Sprachen für uns, die zuerst auf Französisch und dann auch noch auf Deutsch übersetzt worden ist. Die BewegungPlus wurde dabei mit einem grossen, stabilen Gebäude verglichen, das aufgebaut wird, um vielen Schutz und Heimat zu bieten. Das klingt doch gut, n’est-ce pas?

Auf diese Weise geistlich und durch einen ausgedehnten Brunch auch am Leibe gestärkt, besuchten wir am folgenden Tag die Gemeinde New Life Morges, wo uns der nimmermüde Bob Davet und sein Team herzlich empfingen. Ihr Herz ist die Multiplikation, womit allerdings nicht die gleichnamige mathematische Operation gemeint ist, sondern das Rechnen mit dem Wachstum von Gottes Reich. Dieses Wachstum hat, so dürfen wir Deutschschweizer uns sagen lassen, organisch zu geschehen, nicht organisatorisch. Es sind Beziehungen, nicht Events, die das Reich Gottes wachsen lassen. On marche ensemble! Und ensemble trinkt man in der Romandie auch mal ein Glas Weisswein. Wenn es dazu noch ein Raclette und gute Gespräche gibt, umso besser.

Fruit de Fondue??

Am Samstag reisten wir in aller Frühe nach Bulle, wo Pastor David Hausmann mit uns über die Chancen und Herausforderungen von Gemeindegründungen sprach. Wir stellten uns die Frage, welche strategischen Gesichtspunkte bei einer Gemeindegründung neben den geistlichen eben auch beachtet sein wollen. Die Stärken und Schwächen unserer Heimatgemeinden und ihre Chancen und Herausforderungen in unserer unmittelbaren Umgebung erarbeiteten wir gemeinsam in einem Workshop.  

Und wenn man schon mal in der Nähe ist, dann sollte man sich auch die Gelegenheit einer Stadtführung durch die geschichtsträchtige Zähringerstadt Fribourg nicht entgehen lassen! So erfuhren wir an diesem Tag nicht nur viel über Gemeindegründung, sondern auch einiges über die Politik von Kyburgern, Habsburgern und über den Künstler Józef Mehoffer, der die atemberaubenden Jugendstil-Glasfenster in der Freiburger Kathedrale erschuf.

Am Sonntag neigte sich unsere Erkundungstour leider schon dem Ende zu. Wir besuchten den Gottesdienst im Kino Rex in Vevey. Da wir dabei ohne Übersetzer auskommen mussten, waren wir auf unsere eigenen Französischkenntnisse angewiesen. So konnte eine fruit défendu, fatalerweise von Adam und Eva im Paradies zu Eden genossen, im Ohr des Deutschschweizer Pastorenkandidaten schon mal zur fruit de fondue werden, von der man durchaus auch kosten würde.

Müde und mit vollen Herzen (und Köpfen) machten wir uns schliesslich wieder auf den Weg in heimatliche Gefilde. Wir freuen uns darauf, die Zukunft unserer Bewegung mitzugestalten. Gott schenke uns reiche Frucht!