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Sommer-Einsatz Tunesien 11
07 Sep 2022

Sommereinsatz in Tunesien – ein Rückblick

Unser zweiwöchiger Einsatz begann mit der abenteuerlichen Fahrt auf einer Fähre, ersten Kontakten zu Einheimischen und einem guten Teambuilding.

Wir waren mit zwei Autos unterwegs, eines vollgeladen mit Gepäck, das andere vollgeladen mit jungen Leuten. Etwas herausfordernd für die tunesische Einreisebehörde und doch eine Attraktion. Was? Fünfzehn? Was macht ihr? Unsere Antwort: Freunde besuchen, euer Land kennen lernen… und schnell hatten wir die nötigen Formulare gezückt. Zwar rückte sogar der zweite Chef an, doch kamen wir schliesslich ins gelobte Land, ohne unser Gepäck zeigen zu müssen. 

Praktische Arbeit und Kirchengeschichte an historischen Stätten
Zwei Vormittage haben wir eine Kirche in einer grossen Stadt mit praktischen Arbeiten unterstützt. Hecken schneiden, eine Wand bemalen, Holz sägen, putzen, entsorgen, Kompost umschichten, allerlei Unterhaltsarbeiten erledigen – mit schweizerischer Gründlichkeit, versteht sich. An den Nachmittagen haben wir von der Kirchengeschichte des Landes gehört, historische Stätten besucht, fundierte und kundige Informationen erhalten, die man so in keinem Reiseführer liest. Einzigartig war die Zeit, als wir von der Dachterrasse, mit Blick über die Stadt, für Land und Leute beteten.

Begegnungen, Markt und Umweltschutz
Nach dem Transfer in eine andere Stadt folgten Tage, an denen wir einerseits das Family-Camp vorbereitet haben und andererseits allerlei Begegnungen mit Einheimischen hatten. Sei es beim traditionellen tunesischen Frühstück, Besuch auf dem Markt oder Umweltschutz ganz praktisch. Unsere Kontaktpersonen vor Ort hatten Freunde eingeladen, um gemeinsam achtlos weggeworfene Plastikabfälle und anderes mehr an der Küstenpromenade einzusammeln. Abrundet wurde der Tag mit gemeinsamem Singen und Tanzen in einem Café und Erzählen aus dem Leben.

«Family-Camp» – wir sind voll gefordert
Der Hauptteil unseres Einsatzes bestand aus dem «Family-Camp». Neun Mütter, die Jesus-Nachfolgerinnen sind und aus verschiedenen Orten des Landes kommen, nahmen mit je etwa drei Kindern im Alter von eins bis achtzehn Jahren am «Family-Camp» teil. Für sie etwas völlig Neues und Unbekanntes. Leider kam keiner der Väter. Spontanität war laufend gefragt, so hatte beispielsweise der nahe Bäcker am dritten Tag kein Mehl mehr und grosse Wasserkanister fehlten ebenso. Unsere Aufgabe während der Tage war Dienen im wahrsten Sinne des Wortes bei Hitze, engen Platzverhältnissen und viel Lärm. Abwaschen, Kochen, Einkaufen, Aufräumen, Programme für Kinder halten, Kinder hüten, spezielle Zeiten für Frauen gestalten, ein spontanes Programm für Teenies mit Fussballspielen und Übernachten am Strand. Den 1. August haben wir am Strand mit Schlangenbrot backen am Feuer gefeiert. Für die Familien ein erstmaliges und unvergessliches Erlebnis. Die einzelnen Familien haben während des Camps ernsthaft für verschiedene Anliegen gebetet, biblische Geschichten als Theater gespielt, Mütter haben ihren Kindern Geschichten aus der Bibel erzählt und ihnen wurde gezeigt, wie Glaube in der Familie gelebt werden kann. Wir hörten mega starke Zeugnisse, wie Gott während der Tage wirkte. Durch Träume und durch Wunder. Die Tage haben den Frauen untereinander Vertrauen geschenkt und Einheit gefördert. Die Kirche im Land ist «im Untergrund», offizielle Gottesdienste gibt es nur in der Hauptstadt in drei anerkannten Kirchen. Frauen haben Heilung von Ausgrenzung erlebt, da sie als Nachfolgerinnen oft von der Herkunftsfamilie ausgeschlossen werden. Es flossen viele Tränen, wie gut, dass wir Gottes tröstendes Reden weitergeben konnten.

Jonglieren mit vier Sprachen und Rückblick
Babel begann bereits im Team: Deutsch und Französisch und ausweichen auf Englisch. Dazu Arabisch im Umfeld, meistens verstanden die Kinder nur das. Musik hat Verbindung geschaffen. Bereits auf der Fähre hatten wir damit begonnen, einfache arabische Lieder zu lernen.

Die Rückfahrt auf der Fähre haben wir genutzt, um Rückschau zu halten und Erlebtes einzuordnen. Was habe ich persönlich, was habe ich mit Gott erlebt? Wo bin ich an meine Grenzen gestossen? Wie war meine Motivationsskala? Begleitet hat uns die Gewissheit, dass wir einen Unterschied im Leben dieser Frauen und Kinder gemacht haben – die Rückmeldungen waren überwältigend positiv!

Stimmen von Teilnehmenden:
Mich faszinierte, wie sich Menschen verstehen können ohne dieselbe Sprache zu sprechen. Arabisch ist mir fremd, doch mit einer gemeinsamen Leidenschaft (Jesus, Sport, Musik etc.) entstehen unglaublich tiefe Beziehungen. Eine Sprachbarriere soll uns nicht daran hindern, unseren Glauben zu teilen. Niklas

Wir hatten eine mega abenteuerliche, gefreute und lehrreiche Gemeinschaft, die auch ihre herausfordernden Seiten hatte. Und ich durfte erfahren, dass Gott auch dann wirkt, wenn ich es nicht sehen kann. Dan

Wir hatten das Privileg, eine Zeit als Ehepaar auf einem Einsatz mit einem großartigen Team zu erleben. Wir genossen es, Frauen zu ermutigen, die nur darauf warteten, noch mehr über die Realitäten des Reiches Gottes zu lernen. In einer dieser kostbaren Zeiten erlebten wir unter anderem kraftvolle Zeiten der Heilung und der Offenbarung von Gottes so realer Liebe durch prophetische Eindrücke und übernatürliche Erkenntnis. Der Bericht eines achtjährigen Jungen berührte uns besonders. Während des Lagers besuchte Jesus ihn im Schlaf. Am nächsten Tag erzählte er seiner Mutter, dass er in der Nacht die Überzeugung empfangen hatte, dass Jesus wahrhaftig ist und dass er sich darüber hinaus um sie kümmert. Als seine Mutter uns dies mitteilte, waren ihre Augen voller Emotionen und Dankbarkeit. Elisa und Etienne