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6_Arche
04 Feb 2021

«To send is the goal!»

«Senden ist das Ziel!» – diese simple Aussage berührte mich zutiefst.

Konnte es sein, dass ich 8000 Kilometer weit reisen musste, um dieses einfache Prinzip mit dem Herzen zu verstehen?

Diese Worte hörte ich vom Pastor einer Kirche, die Jüngerschaft mit einer Leidenschaft und Entschlossenheit lebt, wie ich es zuvor noch nie erlebt hatte. In diesem dynamischen Umfeld lernte ich verstehen, dass eine gesunde jüngerschaftliche Entwicklung immer an diesem Punkt ankommt, dieses Ziel hat: senden! Oder wie es die Vision der BewegungPlus Schweiz formuliert: «Menschen zu befähigen, andere für das Reich Gottes zu gewinnen und sie zu fördern».

Gewinnen – Festigen – Trainieren – Senden

Ja, es bedeutet grösste Freude, wenn Menschen durch unsere Zuwendung ihren Erlöser kennenlernen (gewinnen). Es ist genial, wenn diese Menschen in ihrer Identität als Kinder Gottes gefestigt werden, wenn sie trainiert werden, den Glauben im Alltag zu leben. Das alles ist äusserst wertvoll, doch soll es schliesslich zum Ziel führen: Senden – damit diese Menschen wieder andere Menschen zum Gewinnen, Festigen, Trainieren und Senden befähigen.

Deshalb möchte ich in allem, was wir als Gemeinde tun, den Fokus auf dem Senden bewahren: in der Kleingruppe, im Alphalive, im Gottesdienst, in der seelsorgerlichen Begleitung, auch dort, wo ein Leben in Trümmern liegt und das Senden unendlich weit weg erscheint. Apropos Kleingruppen (die wir «Lebensgruppen» nennen): Hier lassen sich besonders gut Akzente betreffend Nachfolge von Jesus und Senden setzen. Wer bei uns eine Lebensgruppe leitet, lässt sich in einer zweiten Lebensgruppe als Teilnehmer leiten. Das unterstützt den Prozess als Nachfolger von Jesus: Am einen Ort empfange ich als Teilnehmer, am anderen präge ich als Leiter. Bei der Frage, wie das konkret geschieht (Inhalt und Vorgehen), besteht für die Leiterinnen und Leiter viel Gestaltungsfreiraum.

Von Gott Bilder schenken lassen

Unsere Lebensgruppen sind mehrheitlich nach Geschlechtern getrennt. Wir erleben das positiv und empfinden, dass wir so fokussierter Nachfolge gestalten und Themen vertiefen können. Eine Leitung mit diesem Ziel schliesst für mich mit ein, dass ich mir für die Menschen meiner Gruppe immer wieder gute Gedanken und vitale (Leit-)Bilder von Gott schenken lasse. Ich will mir vor Augen führen, wie er über sie denkt und was er in ihnen sieht. Dabei werden sie schöner, begabter, fähiger, als ich es von mir allein aus sehe. Das ist immer wieder eine notwendige, motivierende und freisetzende Erfahrung – senden eben.