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23 Nov 2023

Wie er mich, so ich euch!

Thomas Eggenberg über die Ausprägung des Missionsauftrags Jesu im Johannesevangelium. Ein EggPunkt.

«Wie der Vater mich gesandt hat, sende ich nun euch.» (Johannes 20,21) Das hat Jesus als Auferstandener zu seinen Jüngern gesagt. Damit werden wir an der grossen Mission des Vaters beteiligt, die in Jesus eine neue, menschliche Form angenommen hat. Lasst uns einen Moment bei der Sendung des Sohnes durch den Vater verweilen, bis wir zu unserer Sendung kommen.

Vom Vater gesandt …

In seiner Sendung geht es Jesus darum, seinen Vater zu zeigen. In allem, was er tut und sagt, weist er auf Gott und zeigt, wer dieser ist und was er tut. So sagt Jesus: «Der Sohn kann nichts von sich aus tun; er tut nur, was er den Vater tun sieht. Was der Vater tut, das genau tut auch der Sohn.» (Johannes 5,19) Jesus ist ganz auf Gott ausgerichtet. Er hat keine Autorität in sich selbst, er handelt nicht autonom – und gerade darin ist er frei und bei sich selbst. Die logische Folge daraus zieht Jesus einige Kapitel später gleich selbst: «Wer mich sieht, sieht den Vater.» (Johannes 14,9) Durch Jesus sehen, hören und erfahren wir Gott selbst. Das ist seine Sendung, das ist sein Auftrag: Gott zu offenbaren und ihn zu ehren.

Damit verbunden ist noch ein weiterer Gedanke: «Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, dass er die Welt richtet, sondern dass die Welt durch ihn gerettet wird.» (Johannes 3,17) Gottes Absicht ist es nicht, die Menschen zu verurteilen, sondern zu retten. Jesus ist gekommen, dass wir Leben haben, Leben im Überfluss. Das wird bei Jesus immer wieder sehr deutlich und zeigt sich in seinem Umgang mit den Menschen.

… sendet er uns

Damit sind wir bei unserer Sendung: Auch wir sind beauftragt, Jesus und den Vater durch unser Sein, Handeln und Reden zu zeigen. Sie sollen in unserem Leben zum Ausdruck kommen. Wir sind lebendige Hinweise auf Jesus – sowohl als Einzelne wie auch als Gemeinschaft. Wir sind nicht dazu beauftragt, Menschen zu verurteilen, sondern zu retten und Leben zu bringen. Das können wir nicht aus uns selbst. Deshalb ist uns dazu der Geist Gottes gegeben. Er wohnt in uns, gibt uns Kraft, wirkt in uns die Frucht der Liebe und führt uns. So führen wir weiter, was in Jesus begonnen hat: Reich Gottes kommt durch uns in die Welt.