Ein Hoch auf die drei Musketiere!

Dieses Jahr  fand nach coronabedingter Pause wieder einmal eine physische Delegiertenversammlung statt – juristisch gesehen das höchste Organ der BewegungPlus Schweiz. Neben den üblichen Vereinsgeschäften stand die Erneuerungswahl des nationalen Vorstands auf dem Programm. Meinrad Schicker, Markus Bettler und Matthias Wenk (aufgrund ihrer Initialen auch «die drei Ms» oder «die drei Musketiere» genannt) traten altershalber aus dem Vorstand zurück und wurden mit einer Standing Ovation verabschiedet. Anlass genug für eine Würdigung:

Meinrad Schicker

von Thomas Eggenberg

Meinrad war während 26 Jahren Mitglied im Vorstand, davon die meiste Zeit als Sekretär. Drei Dingen zeichneten ihn als Person sowie seinen unermüdlichen Einsatz aus.

Klarheit: Meinrad hat immer Klarheit gesucht und für mehr Klarheit gesorgt. Als Protokollschreiber stellte er regelmässig die Frage «Was haben wir jetzt genau beschlossen?» und mit seinen schriftlichen Zusammenfassungen sorgte Meinrad für noch mehr Klarheit.

Kapazität: Meinrad ist eine Kapazität und hat Kapazität. Während einige sich nur für die grossen Linien interessieren und andere sich im Detail verlieren, nahm Meinrad immer beides wahr und lenkte unsere Aufmerksamkeit auf das Wesentliche. Auch seine emotionale Kapazität war für uns wichtig: Er übernahm Verantwortung – auch in schwierigen Entscheidungen.

Konstanz: Meinrad prägte in diesen vielen Jahren konstant mit und sorgte damit für sehr viel Stabilität. Weder liess er sich vorschnell auf die neueste Idee ein, noch hielt er an Überholtem fest. Mit anderen Worten: Meinrad war treu, und Treue ist in der Endbeurteilung unseres Lebens durch Christus ein nicht zu unterschätzender Faktor.

Matthias Wenk

Von Dän Zeltner

Matthias prägte mit seiner Person und seinen Überzeugungen die Kultur im Vorstand und die einzelnen Mitglieder wesentlich mit. Zwei Aspekte möchte ich besonder hervorstreichen:

Solidarität und Bescheidenheit: Matthias war (und ist) es ein Anliegen, dass das Schwache nicht übersehen, sondern integriert wird und auf Augenhöhe partizipieren kann. Das betrifft nicht nur einzelne Menschen in den Kirchen, sondern auch die lokalen Gemeinden im Verband, seien sie nun gross oder klein. Wir sind füreinander da und tragen einander, gerade wenn etwas nicht ideal läuft.

«Old school» und doch «Out of the box»: Matthias nutzte die Geschichte, die Gott mit uns bisher geschrieben hatte, um die Zukunft zu gestalten. Wir sollen ehren und aufnehmen, was Gott in der Vergangenheit getan hat. Gleichzeitig schreibt Gott neue Geschichten, die nicht nur eine Weiterführung des Bestehenden sind. Damit verbunden ist eine Weitsicht, die sich nicht einfach einschachteln lässt.

Markus Bettler

Von Philipp Erne

Markus verkörpert, was ich als Pastor immer sein wollte. Er entwickelte die Gemeinde in Spiez über Jahre weiter und erlebte mit Gottes Hilfe stetiges Wachstum. Das macht ihn für mich zu einem Vorbild. Jesus sagte einmal: «Ihr seid das Salz der Welt.» Markus war das Salz für mich persönlich und für uns im Vorstand. Er brachte mit seinem Humor, seinem Lachen, seinen Ermutigungen, seinem charismatischen Leben und seinem Enthusiasmus Würze in unsere Treffen. Immer wieder kam es vor, dass er in Gebetszeiten ein Lied anstimmte oder spontan einwarf: «Chumm, für das bätte mer grad.»

Manchmal war er auch ein wenig das Salz in der Wunde. Immer wieder lenkte er unseren Fokus auf das Gewinnen von Menschen und die Jüngerschaft. Er sagte, was ihn bewegte, und forderte uns heraus, Position zu beziehen. Dabei bewahrte er sich ein weiches Herz, und wenn es irgendwo mal Unstimmigkeiten gab, hatte Markus auch die Grösse, sich zu entschuldigen. Sein Herz für das Reich Gottes und die Menschen, die Jesus nicht kennen, war für mich persönlich ein lebendiges Zeugnis und wird es auch nach seiner Zeit im Vorstand bleiben.

Ein neuer, junger Vorstand

Nach der Würdigung erhielten die zur Wahl vorgeschlagenen Personen die Gelegenheit, etwas zu ihrer Motivation und ihren Anliegen zu sagen. Es sind dies Thomas Eggenberg (bisher, Präsident), Philipp Erne (bisher, Sekretär), Dän Zeltner (bisher, neu Vize-Präsident), Nadja Thalmann (bisher), Christian Ringli (neu) und Joel Bettler (neu). Alle wurden mit grosser Mehrheit gewählt. Damit wurde der Altersdurchschnitt im Vorstand von bisher 54 auf neu 45 Jahre gesenkt. Bleibender Eindruck dieser Delegiertenversammlung ist neben der Verabschiedung die Vorfreude auf eine weitere gemeinsame Wegstrecke als BewegungPlus Schweiz.