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12 Mai 2023

Nepal: Eheseminar für Gemeindegründerpaare

Was ist Gottes Auftrag für MissionPlus in Nepal? Diese Frage bewegt MissionPlus seit einigen Jahren.

Jean-Luc und Jürg haben als „Kundschafter“ die Kontakte und Möglichkeiten vor Ort evaluiert.

Während der Covid-Krise war reisen nicht möglich, und Kontakte wurden online gepflegt. Über Zoom führten Jean-Luc und Jürg zwei Schulungen für Leitende durch. Ihr Wunsch war eine Schulung für Gemeindeleiterpaare, und diesen April haben Valérie, Jean-Luc und Jürg das Eheseminar in Nepal durchgeführt.

Warum war dieses Seminar so wichtig?
Gemeindeleiter haben in der Regel nur eine kurze Ausbildung, und Themen rund um Ehe und Familie werden häufig vernachlässigt. Die Leiter arbeiten rund um die Uhr, und die Familie wird oft zugunsten des Dienstes vergessen.

Was sind die besonderen Herausforderungen für diese Gemeindegründerpaare?
Die grösste Herausforderung ist ganz klar die Isolation. Die Geografie Nepals und der schlechte Zustand der Straßen (wenn es überhaupt welche gibt!) führen dazu, dass die Leiter in Dörfern leben, die oft mehrere Stunden Fussmarsch vom nächsten Kollegen entfernt sind. Sie üben ihren Dienst in großer Einsamkeit aus. Ein dreitägiges Seminar wie das unsere ist ein wichtiges Ereignis und ein Fest, auch weil es Beziehungen untereinander ermöglicht.

Der nepalische Kontext ist so anders – worauf musstet ihr achten?
Besonders auf die Selbstverständlichkeiten, die mit dem westlichen Standard verbunden sind. Wir sind eindeutig eine materialistische Gesellschaft, die sehr auf Komfort bedacht ist. Die Armut und die Härte des Lebens in Nepal müssen berücksichtigt werden. Auch unsere Freunde sind neben ihrem Engagement in der Kirche oftmals Landwirte. Noch mehr als in anderen Ländern muss man daran denken, die Werte des Reiches Gottes zu lehren und Illustrationen und Bilder, Sketche oder Rollenspiele zu verwenden, um die Herzen zu berühren.

Gab es einen berührenden Moment?
Davon gab es viele! Einerseits war es sehr frustrierend, dass wir mit den Teilnehmenden nicht ohne Übersetzung reden konnten, andererseits war es sehr schön, all diese Menschen so motiviert und engagiert zu sehen, viele dankbare Blicke und ein wunderbares Lächeln zu erhalten. Für Valérie gab es diesen besonderen Moment, als sie sich zum Zeichnen etwas abseits stellte, Kinder sie entdeckten und sich um sie drängten, damit sie ihnen ihr Zeichenbuch ausführlich zeigen konnte. Am nächsten Tag organisierte Valérie einen Zeichnen-Workshop für die Kinder, damit auch sie ihre Kreativität in Farbe ausdrücken konnten. Was für eine Freude und welche ein Privileg, sie in dieser Fähigkeit, die Gott jedem Menschen gegeben hat, ermutigen zu können!