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wohin
20 Jul 2022

Gott ruft mich, nur wohin?

Im Herbst 2020, als Corona bereits voll in Fahrt war, beschloss ich, meinen geliebten Job im Marketingbereich zu kündigen.

Man könnte es naiv nennen, in der Coronazeit zu kündigen, aber für mich war es ein Glaube an Wunder. Ich beendete meinen Job, weil ich von Gott den Ruf spürte, das Hillsong College in Sydney zu absolvieren.

Das College hatte bereits online gestartet, und ich betete intensiv für eine Möglichkeit, dass wir Studenten nach Australien einreisen konnten. Ich selbst war bereit für die Ausreise: Das Visum war vorhanden, der Koffer bereit, gefüllt zu werden, und von meinen Grosseltern hatte ich mich auch verabschiedet. Viele Wochen vergingen, doch die Koffer blieben leer, das Visum ungebraucht. Irgendwann musste ich einsehen, dass ich nicht ausreisen würde. Das erfüllte mich mit grosser Angst. Ich wollte weg und neue Erfahrungen sammeln, und nun hatte ich das Gefühl, dass ich stehen bleiben und nicht wachsen würde. Jesus kannte meine Sehnsucht, nach Australien zu gehen, und er kannte meine Angst, hier zu bleiben und mit den Konsequenzen klarkommen zu müssen. Im vergangenen Jahr hatte ich Gott oft angeklagt, weil ich nicht verstehen konnte, warum er Dinge zuliess oder andere nicht erfüllte, für die ich Opfer erbracht hatte. Manchmal fühlte es sich sogar an, als würde Jesus mich konsequent ignorieren.

Doch dann, als offensichtlich wurde, dass mein Praktikum bei Hillsong nicht zustandekommen würde, entschied ich mich, eines in der BewegungPlus Solothurn zu machen. Dabei realisierte ich zu meiner Überraschung: Eigentlich gibt es nichts Besseres, als sich in der eigenen Heimat für Gottes Reich einzusetzen und daran zu bauen. Ich lernte durch das Praktikum, neue Herausforderungen anzunehmen und mehr zu meiner Meinung und meinen Verletzungen zu stehen. Und obwohl ich nicht nach Australien reisen durfte, hatte Jesus meine übrigen Träume die ganze Zeit im Hinterkopf. So darf ich gerade jetzt erleben, wie er einen Traum von mir erfüllt. Gottes Herz ist für uns. Er hat stets ein offenes Ohr für uns, und wir gehen unseren Weg niemals alleine.