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Abbild Der Wundarzt
27 Apr 2021

Ketzer, Rebellen, Spinner

Im Blog «Lernen aus der Geschichte» beleuchten wir inspirierende Beispiele aus der Kirchengeschichte.

So wurden die ersten Protagonisten aus täuferisch-mennonitischen Gemeinschaften bezeichnet. Die Täuferbewegung entstand innerhalb der Reformation im 16. Jahrhundert und wurde von den Obrigkeiten alles andere als begrüsst. Mit wem haben wir es hier zu tun?

Täuferinnen und Täufer bestanden darauf, dass der Glaube freiwillig sei, was sie mit der Praxis der Erwachsenentaufe zum Ausdruck brachten. Kirche und Staat sollten getrennt werden. Ihre Grundlage: Die Kirche Christi ist macht- und gewaltlos. Im Geist der Bergpredigt schliesst sie Feindesliebe ein und Kriegsdienste aus. Die Folge: Verfolgung und Rückzug der ersten «Freikirchen».

Sie machten sich nicht der Welt gleich, sondern bildeten eine Kontrastgemeinschaft. Sie waren radikale Jesusnachfolgende, die sich in pazifistischer Haltung vom Mainstream absetzten. Sie waren aber auch die «Stillen im Lande», die sich von der Gesellschaft abschotteten und häufig belächelt wurden. Ein tieferer Blick in ihre Geschichte zeigt jedoch: In einer ihnen feindlich gesinnten Gesellschaft waren täuferische Gemeinschaften immer wieder darum bemüht, «der Stadt Bestes zu suchen».

Ein Beispiel aus dem Baselbiet: In Zeiten von Seuchen und Epidemien waren es Täuferinnen und Täufer aus dem Gesundheitswesen (etwa Wundärzte, Hebammen und «Arzneyer»), die sich für das Wohl der Gesellschaft einsetzten. Die Verwendung einer Heilquelle südlich von Liestal und das daraus im 17. Jh. entstandene «Bad Bubendorf» stellen eine interessante Spur dar, die auf das Engagement eines täuferischen Arztes zurückführt.

Weitere Informationen zur Täufergeschichte: mennonitica.ch